Kritiken zur Aufführung der Matthäus-Passion von Johann Sebastian Bach
durch den Philharmonischen Chor Nürnberg am 08. März 2015
Nürnberger Nachrichten vom 10.03.2015
Nürnberger Zeitung vom 10.03.2015
Kritiken zur Aufführung der Matthäus-Passion von Johann Sebastian Bach
durch den Philharmonischen Chor Nürnberg am 08. März 2015
Nürnberger Nachrichten vom 10.03.2015
Nürnberger Zeitung vom 10.03.2015
W.A. Mozart "Thamos, König in Ägypten", O. Nicolai "Die lustigen Weiber von Windsor", R. Wagner "Der Fliegende Holländer", "Tannhäuser", G. Verdi "Nabucco", "LaTraviata", "Otello", "Il Trovatore", P. Mascagni "Cavalleria Rusticana", P. Tschaikowki Walzer aus "Eugen Onegin", A. Borodin "Polowetzer Tänze"
Moderation: Helen Malkowsky (Staatstheater Nbg)
Nürnberger Nachrichten vom 3. Juni 2008 zum Konzert vom 1. Juni 2008
Kritiken zur Aufführung von Joseph Haydn - Die Schöpfung
durch den Philharmonischen Chor Nürnberg am 09. Juni 2013
Dämonischer Totentanz in Meistersingerhalle
Philharmonischer Chor Nürnberg mit Rossini und Puccini
Dämonischer Totentanz in Meistersingerhalle
NÜRNBERG - Puccinis «Messa di Gloria» ergänzt sich ideal mit dem «Stabat mater» von Rossini, wie in der Nürnberger Meistersingerhalle bei einer Aufführung des Philharmonischen Chors zusammen mit den ausgezeichneten Nürnberger Symphonikern zu hören war.
Gleichzeitig feierte der Chor seinen Dirigenten Gerhard Rilling, der die Leitung vor genau 30 Jahren übernommen hat. Was bei anderen Komponisten eher wie eine Klage in Sack und Asche klingt, wird bei Giacomo Puccini zum Freudenfest: In seiner «Messa di Gloria» feiert er die Erlösung. Sein «Kyrie eleison» («Herr erbarme dich») klingt deshalb auch nicht verzweifelt, sondern gleicht eher einer Liebeserklärung.
Ganz große Oper
Einige Elemente dieses Werkes, das Puccini als 17-Jähriger schrieb, übernahm er in spätere Opernkompositionen, was nicht überrascht, denn eigentlich ist diese Messe große Oper. Der Philharmonische Chor unter der Leitung von Gerhard Rilling tat sein Bestes, um dem gerecht zu werden.
Wenn auch das hundertköpfige Ensemble mitunter etwas schwerfällig wirkte, konnte es doch Puccinis Leichtigkeit transportieren.
Den Abgrund spüren
Es gibt eigentlich nur eine Stelle in der Messe, die einen Abgrund spüren lässt: Wenn der Bassist Jesu’ Verurteilung und Tod schildert. Dem bulgarischen Solisten Martin Tzonev gelang hier ein dämonischer Totentanz, der durch die nachfolgende Preisung des Lebens nicht überboten werden konnte und bereits auf Rossini verwies. Denn was bei Puccini eine kurze Episode ist, ist bei Rossini Programm: Sein «Stabat mater» könnte ebenfalls eine Oper sein, jedoch eher eine große Tragödie als eine Romanze, wie sie auch die Nürnberger Symphoniker eindrücklich in Szene setzten.
Bereits im ersten Satz hat Rossini eine Kreuzigungsszene vertont. Man meint, die Hammerschläge zu hören, mit denen das Opfer festgenagelt wird, illustriert auch durch das melodiöse Aufschluchzen in den Stimmen der Solisten. Leider hatte sich Tenor Thomas Ruud bei Puccini bereits heiser geschrien, so dass er hinter seinen brillanten Kollegen stark zurückfiel. Besonders Bassist Martin Tzonev, der mal düster, mal elegisch die Tragödie vorantrieb und die großartige MezzoSopranistin Rita Kapfhammer, deren sinnliche, in allen Registern geschmeidige Stimme aufhorchen ließ, machten das Konzert zu einem echten Ereignis.
Elke Röder
Nürnberger Zeitung 25.11.2008
Neuer Tag vom 28.11.2008